Die Wasserver- und Abwasserentsorgung in Deutschland funktionieren verlässlich und sicher. Als Kernaufgabe der Daseinsvorsorge schafft die kommunale Wasserwirtschaft damit eine wesentliche Grundlage für die Lebensqualität der Menschen und die Entwicklung der Wirtschaft vor Ort. Dass dies kein Selbstläufer ist, sondern kontinuierlich erhebliche Anstrengungen der kommunalen Wasserver- und Abwasserentsorger erfordert, ist allen, die jeden Tag daran verantwortlich mitwirken, klar. In das breite öffentliche Bewusstsein ist dieser Umstand aber in den letzten Jahren erst wieder durch die Auswirkungen längerer Dürrephasen auf die Wasserressourcen oder durch häufiger auftretende lokale Starkregenereignisse gerückt.
Klimawandel und Klimaanpassung sind aber nur eine Herausforderung, der sich die kommunale Wasserwirtschaft stellen muss. Andere Stichworte sind z. B. bezahlbare, vernetzte und zukunftsfeste Infrastrukturen in der Stadt und auf dem Land, die Reduktion der Belastung der Gewässer durch Spurenstoffe sowie Nutzungskonkurrenzen um die örtlichen Wasserressourcen. Deshalb ist es gut, dass sowohl auf Bundes- als auch auf Landesebene unter dem Stichwort Wasserstrategie breite politische Debatten über die zukünftigen Rahmenbedingungen der Wasserwirtschaft begonnen haben. Wasser ist wieder ein Thema.
Für diese politischen Prozesse hat der Leitausschuss Wasser/Abwasser notwendige Eckpunkte aus Sicht der kommunalen Wasserwirtschaft formuliert und in seinem Positionspapier “Wasser 2050 – verlässlich, bezahlbar, vor Ort” zusammengefasst. Ausgehend vom Selbstverständnis der kommunalen Wasserwirtschaft werden für eine Wasserstrategie Handlungserfordernisse an die Politik aufgezeigt. Diese betreffen die Sicherung der Qualität und Quantität der Wasserressourcen, die Achtung kommunalwirtschaftlicher Strukturen als Erfolgsfaktor der Wasserwirtschaft, den Beitrag der Wasserwirtschaft zur Klimaneutralität sowie den Erhalt und die Weiterentwicklung der Infrastruktur.